Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de



Annalen des Historischen Vereins 139 für den Niederrhein 1941.
Die „Krummel“ von Nechtersheim, ein Eifeler Rittergeschlecht.
Von Nikola Reinartz.





D. Wilhelm Krummel von Nechtersheim.

Es erübrigt noch über die vermutlich beiden ältesten Söhne des Dietrich Krummel von Nechtersheim, Wilhelm und Johann, zu berichten, welche das Geschlecht wieder in das Limburgische verpflanzt haben, wo einst Pawin Krummel Namen und Gattin gefunden hatte. Dort besaß Pawin ja auch bereits 1443 ein wohl nicht allzu bedeutendes Lehngut zu Raeren (in den Roedern). Der Anknüpfungspunkt war die Ehe Wilhelm Krummels von Nechtersheim mit Margareta von Birgel, Witwe von Johann Bertolf dem Jüngern, dem Sohne des Aachener Schöffen und Bürgermeisters Johann von Bertof und der Agnes von Kettenis. 156) Der ältere Bertolf war im Limburgischen reich begütert, insbesondere gehörten ihm Hof und Schloß Liberme bei Eupen. Als Witwengut Margaretens empfing Wilhelm 1486 die Belehnung mit dem Hofe. 1507 teilte ihre Tochter Mechtild Krummel von Nechtersheim, die mit dem Drost zu Walhorn und Forstmeister des Herzogtums Limburg, Gerhard von Kaldenbach, verheiratet war, das Erbe mit Johann von Vianden (von Heistart) und dessen Gemahlin Beatrix von Eynatten, Tochter zu Raaf. 157) Die beiden Letztgenannten erhielten ein Drittel der Hälfte der Burg Weyer, wie „Metzgens Ahnherr Dietrich Krummel von Reinhard von Weyer gekauft hat“. Nach dem Tode Johanns verkaufte die Witwe im Jahr 1511 diesen von Gerhard und Mechtild, „ihren lieben Schwager, Schwägerin und Nichte“, erhaltenen Teil an Richard den Älteren, den sie ihren lieben Ohm nennt. 158) Ebenso nennt sich 1504 Johann von Vianden Schwager von Johann und Richard 159) Krummel. Diese, zwar wie auch sonst in damaliger Zeit ungenaue Bezeichnung der Verwandtschaftsverhältnisse läßt doch den sicheren Schluß zu, daß Johann von Heistart in erster Ehe eine ungenannte Tochter Wilhelms zur Gattin genommen hatte, 160) von dem ausdrücklich bezeugt ist, daß er Kinder hinterlassen habe (1504). 161)





Anmerkungen




156)

Hauptquelle für das Folgende sind die Auszüge aus den Lehnsprotokollen des Aachener Münsterstiftes, die Quix besonders S. 103 ff., 150 ff. verwertet hat. Die Protokolle selber, deren Veröffentlichung durch die Freiin L. v. Coels v. d. Brüggen bevorsteht, konnte ich leider nicht einsehen. So muß ich mich mit dem Versuche eines kurzen genealogischen Aufbaus nach den nicht immer ganz klaren hin und wieder auch irrigen Angaben von Quix begnügen.

157)

Nach Straßer, S. 83.

158)

StA. Düsseldorf, Kurköln. Lehen, Nr. 242, 3, S. 2.

159)

Ebd., Jül. Lehen, Nr. 170, S. 87.

160)

Dieser Hypothese könnte eine Schwierigkeit entstehen durch die Notiz bei Katzfey II, S. 93, daß Johann von Heistart und Beatrix bereits 1493 „int dat vonffte jaare“ vermählt gewesen seien. Jedoch wird diese Angabe durch Schannat-Bärsch II, 1, S. 162, berichtigt, wonach statt 1493 bei Katzfey zu lesen ist 1499, so daß die zweite Ehe Johanns auf 1494 anzusetzen ist, was durchaus angängig ist. Bei Schannat-Bärsch, ebd., auch weitere Angaben über das Geschlecht der von Heistart, genannt nach der Heistartburg bei Mechernich.

161)

StA. Düsseldorf, Reichskammergericht K 1081, S. 143.





Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 139, 1941, S. 1–75.



Zu Johann, Stammvater der Linie zu Vaelsbroich, mit ihren Nachkommen (S. 68).
Zurück zu Die Krummel von Nechtersheim, ein Eifeler Rittergeschlecht



Zu den Reinartz-Leitseiten - Indexseite (Startseite) | Kreuzweingartener Veröffentlichungen | Abtei Steinfeld und die Steinfelder Fenster
Eifeler Heimatforschungen - Artikel über religiöse und weltliche Themen | Biografisches





Ein Projekt von
woenge.de Dorfchronik u. wingarden.de Heimat-forschung Kreuzweingarten

© nikola-reinartz.de
©
nikolaus-reinartz.de
©
Kreisarchiv-Euskirchen
© Sammlung Woenge.de

© Copyright Kreisarchiv Euskirchen - Copyright nikola-reinartz.de - Copyright nikolaus-reinartz.de ©