Leben und Werk von Nikolaus Reinartz,
Pfarrer und Heimatforscher - Ein Projekt von Nikola-reinartz.de und Nikolaus-reinartz.de





Matthias Pfleumer in ZingsheimEin reformeifriger Eifelpfarrer (1700-1712)
Von Pfarrer i. R. Nikolaus Reinartz


Inhaltsverzeichnis

1. Matthias Pfleumers Ruf bei den Zeitgenossen (Seite 5)
2. Herkunft und Familie (Seite 6)
3. Erste Reformarbeit des jungen Pfarrers in Kirche und Schule (Seite 9)
4. Erfolge und Hindernisse; Abzweigung von Nettersheim und Pfarrerrichtung daselbst (Seite 11)
5. Reform der Bruderschaft von der christlichen Lehre in der Bruderschaft von Jesus, Maria, Josef (Seite 16)
6. „All meine Sorge wird das Allerheiligste Sakrament sein“ – Beseitigung von Mißständen (Seite 18)
7. Priesterliche Standesreform: eine Priesterbruderschaft in Zingsheim (Seite 21)
8. Der Abschluß des Reformwerks: Erneuerung von Pfarrhaus und Kirche. – Früher Tod (Seite 25)
9. Pfarrer Pfleumers Testament (Seite 28)
10. Zeitgeschichtliche Aufzeichnungen Pfleumers (Seite 34)
11. Anmerkungen und Veröffentlichungen

1. Matthias Pfleumers Ruf bei den Zeitgenossen

Zingsheim (Kreis Schleiden) wird uns in einem Bericht vom Jahre 1766 geschildert als ein durch seine Höhenlage, durch die recht kalte, aber gesunde Luft und durch hervorragende Männer ausgezeichneter Ort in den Bergen der obern Eifel. 1) Der Besucher von damals hat dabei sicher an den vor einem halben Jahrhundert selbst verstorbenen Pfarrer Matthias Pfleumer gedacht. Ueber diesen ist im Totenbuch der Pfarre wie folgt zu lesen: „Im Jahre 1712 am 12. März, dem Vorabend des Passionssonntags, gegen 10 Uhr ging nach andächtigem Empfang der heiligen Sakramente und einer mit größter Geduld ertragenen harten Krankheit im Alter von 38 Jahren hinüber zu Christus der wohlehrwürdige Herr Matthias Pfleumer, ein Seelenhirte, beweint und betrauert von seinen Schäflein (luctuoso planctu suarum ovium). Er war ein Mann voll des Eifers und der Frömmigkeit, ein Apostel, ja die Leuchte der Eifel (vir zelosissimus, devotissimus, apostolicus, lumen quasi Eifliae)“. In der Bibliotheca Coloniensis des rheinischen Polyhistors J. Hartzheim S. J. wird der jugendliche Eifelpfarrer unter den Schriftstellern genannt und gleichfalls von dem gelehrten Verfasser gefeiert als ein Mann von ausgezeichneter Frömmigkeit und Seeleneifer, der unermüdlich für die Pfarrkongregationen tätig gewesen sei. Es gehe das Gerede, daß zwei Jahre nach seinem Tode, als der Fußboden der Kirche ausgebessert wurde, seine Leiche unverwest gefunden worden sei. Auch heute, nach mehr als zweihundert Jahren, ist das Andenken seines Namens in seiner Pfarrgemeinde nicht erloschen, wenngleich über seine Person und seine Tätigkeit wenig mehr bekannt ist. Aber auch für weitere Kreise dürfte das Lebensbild eines vorbildlichen Priesters, dessen segensvolle Tätigkeit, obwohl er in der Blüte des Lebens mit 38 Jahren bereits in die Ewigkeit abberufen wurde, weit über die kleine Eifelpfarre hinaus auf Generationen ihre Spuren hinterlassen hat, nicht ohne Interesse und Nutzen sein.

Hauptquelle für Pfleumers Wirken ist die Chronologia brevis im Pfarrarchiv, in dem Pfleumer gleich von seinem Amtsantritt im Jahre 1700 an alles Bemerkenswerte in bezug auf Kirche, Pfarrer, Pfarre und die Pfarrangehörigen nach der Abfolge der Jahre eingetragen hat. Eingangs bemerkt er: „Was betreffs des Alters und der Heiligkeit seiner Kirche für den Pfarrer zu wissen, sowohl nützlich wie angenehm wäre, habe ich stark vermißt und nur weniges gefunden. ... So notiere ich denn hier zur nützlichen Unterweisung meiner Nachfolger wie auch zur Befriedigung der Wißbegierde, was sich alljährlich im Pfarrbezirk zugetragen, was weggekommen, was ausgebessert, was erneuert und hinzugewonnen, was gepflanzt und erarbeitet wurde.“

Vor den 127 chronologischen Eintragungen beziehen sich naturgemäß die meisten auf das kirchlich-religiöse Leben, manche bringen aber auch zeitgeschichtliche Angaben allgemeiner Art, besonders über die Auswirkungen des die ganze Amtszeit Pfleumers ausfüllenden Spanischen Erbfolgekrieges, der zuerst englische Truppen in der Eifel sah.





2. Herkunft und Familie

Noch vernehmen wir zuerst, was wir über Herkunft und Werdegang Pastor Pfleumers aus dem Pfarrarchiv seiner Heimat Bleibuir und aus Familienakten erfahren.

Dort wurde nämlich Matthias am 21. August 1673 als Sohn der Eheleute Hilger Pfleumer und Mechtild Stolz geboren. Der Vater war daselbst, was auch bereits Großvater und Urgroßvater gewesen, Gräflich Blankenheimischer Schultheiß, die Mutter, wahrscheinlich dem gleichnamigen alten Kölner Patriziergeschlecht entstammend, zählte unter ihren mütterlichen Vorfahren auch jenen Michael Naaß, der, als Dietrich VI. in Schleiden das Luthertum einführte, das vom Vater ererbte Amt des Vogtes daselbst preisgab und sich in Heimbach niederließ. Hilger Pfleumer starb früh unter Hinterlassung von sechs kleinen Kindern. So schritt denn die Witwe zur zweiten Ehe mit Werner Dahmen, der auch der Nachfolger des Verstorbenen im Schultheißenamte wurde. Die Fürsorge des Stiefvaters, dem Matthias sich stets dankbar bekundet hat, geht aus einem Generalvikariatsprotokoll vom 14. Mai 1696 im Erzdiözesanarchiv Köln hervor, zufolge dessen er mit der Mutter zwecks Erteilung der hl. Weihen sich verpflichtet, ihrem Weihekandidaten für alle Fälle zum standesgemäßen Unterhalt eine Pension von jährlich 52 Reichstalern sicher zu stellen. In seiner Bittschrift um Zulassung zu den höheren Weihen führte dieser an, daß er die philosophischen Studien vollendet und die theologischen durch mehrere Jahre fortgesetzt habe. In dem Entscheid des Generalvikars von Veyder, der auch dem späteren Pfarrer in dessen Amtsführung sich sehr gewogen gezeigt hat, heißt es: „Der Kleriker der Erzdiözese Köln Johann Matthias Pfleumer empfiehlt sich durch seinen ehrbaren Lebenswandel, Rechtschaffenheit, Eifer für Frömmigkeit und andere lobenswerte Tugenden, durch seine wissenschaftlichen Studien und ist einer Gnade würdig.“ Am 21. Dezember 1697 zum Priester geweiht, wurde er der Pfarrkirche in Esch bei Jünkerath zugeteilt zur Aushilfe des dortigen alten Pfarrers, seines Onkels Peter Pfleumer. Dieser ältere Bruder des früh verstorbenen Vaters, geboren 1632, hat sich sicher dessen Söhnchens besonders angenommen, ihm auch wohl durch Privatunterricht den Weg zum Priestertum gebahnt. Wo Matthias seine Studien absolviert hat, ist uns nicht berichtet, vielleicht ist er wie auch sein Onkel Alumnus der Manderscheidschen Fundation am Laurentianer-Gymnasium in Köln gewesen. Daß das Verhältnis des Onkels zu seinem geistlichen Sohne ein besonderes inniges gewesen ist, geht auch daraus hervor, daß er ihm zu seinem Erben eingesetzt hat.

Eine gleiche Familienverbundenheit zeigt aber auch das Testament des Neffen selber, in welchem er nach seiner Pfarrgemeinde auch Familienmitglieder beschenkt. Es sind gewiß keine großen Schätze, die Pfarrer Matthias Pfleumer aufgespeichert hatte, aber nach Möglichkeit bedenkt er die Einzelnen nach Maßgabe ihrer Bedürfnisse. Und wie er selber von seinem Lehrer-Küster Reiner Hasert, dem späteren geistlichen Kantor an der Stiftskirche in Düsseldorf berichtet, daß er diesem privatim zur Sekunda des Gymnasiums vorbereitet habe, so ist wohl als sicher anzunehmen, daß die erstaunlich zahlreichen Priesterberufe unter seinen nächsten Anverwandten auf seinen Einfluß zurückgehen. Aus der ersten Ehe der Mutter hatte er fünf Schwestern, aus der zweiten einen Halbbruder Johann Hilger Dahmen. Dessen drei Söhne wählten den geistlichen Stand. Valentin Dahmen († 1771) und Johann Josef Dahmen († 1777) wurden Jesuiten. Werner Dahmen († 1780) Kanonikus im Stifte Elten. Die beiden unvermählt gebliebenen Schwestern Mechtild und Maria Elisabeth sind weithin bekannt geworden durch ihre geistlichen Stiftungen 2). Von den Schwestern Pfleumer wurde Anna Maria die Mutter von Hilger Brewer, gestorben 1772 als Pfarrer von Erkrath; Anna, die Gattin des Schultheißen Heinrich Dahmen von Vossel, die Mutter von wiederum drei Geistlichen: Johann Matthias Dahmen, selber zuerst Schultheiß, dann Schloßkaplan auf Schloß Bollheim beim Grafen Hompesch, starb 1753 als Pfarrer von Ober-Elvenich. Sein Bruder Johann Heinrich Dahmen, Schloßkaplan in Blankenheim, starb 1783 als Pfarrer von Houverath. Der dritte der geistlichen Brüder, Johann Wilhelm Dahmen, Pfarrer in Alendorf und Kronenburg, wurde wegen Verweigerung des Eides auf die Civilkonstitution des Klerus in der französischen Revolution zur Deportation verurteilt. Er starb in hohem Alter 1799. M. Gertrud, die dritte der Schwestern, verheiratet mit Christian Breysgen, hatte nur Töchter, von diesen jedoch drei geistliche Enkel: Ludwig Tümmeler (geboren 1717) wurde Jesuit, Johann Josef Tümmeler gest. 1771 als Pfarrer von Hosten und Matthias Werner Jäger, Pfarrer von Metternich († 1748). Ueber einen weiteren Neupriester aus dem Familienkreise, einen jüngeren Bruder Christian Breysgens, findet sich in der Chronologie die erschütternde Notiz: 1704 am 30. ds. Monats, am Feste des hl. Hieronymus, wurde die Primiz des hochwürdigen Herrn Wilhelm Breysgen aus Scheven, die in Dottel (der Pfarrkirche) im Beisein der Priester unseres Bundes und anderer gefeiert wurde, in Trauer versetzt durch eine in Scheven, als die Bewohner bereits bei der Feier waren, ausgebrochene Feuersbrunst, welche fünf Häuser einäscherte, einen Knaben verbrannte und auch die Schwester des Primizianten tödlich verletzte. Dieser wirkte dann als pastor dignissimus summa cum laude 31 Jahre in Olef und 29 Jahre in Reifferscheid, wo er sein diamantenes Priesterjubiläum feiern durfte und am 6. Juni 1767 im Alter von 87 Jahren und 6 Monaten starb. Auch sein jüngerer Bruder Heinrich Breysgen wurde Priester, als lic. theol. et jur. can. Kämmerer am Kapitol und Pfarrer an St. Maria ad gradus und Klein St. Martin in Köln † 1762. Zwei Schwestern schenkten ebenfalls der Kirche drei Priester, den Stiftsherrn an St. Marien am Kapitol, Ludwig Huttanus, der 1797 als Pfarrer von Effern starb, dessen jüngeren Bruder und Vorgänger als Pfarrer von Effern, Heinrich Huttanus († daselbst 1767), und Johann Matthias Reinartz, gestorben 1788 als Pfarrer von Hürth. Unter diesen fünfzehn Matthias Pfleumer nahestehenden Priestern aus seiner Familie findet sich keiner, der seinem Stande wirklich Unehre gemacht hätte, von den meisten weiß die Geschichte Rühmliches zu berichten.





3. Erste Reformarbeit des jungen Pfarrers in Kirche und Schule

Nach dem Tode des Onkels wirkte Matthias kurze Zeit in Kaltenreifferscheid, wurde dann wenig mehr als zwei Jahre nach seiner Priesterweihe nach Ableben des Pfarrers Johann Bertrami auf die Präsentation des Grafen Franz Georg von Manderscheid-Blankenheim hin als Pfarrer von Zingsheim investiert und am 13. April in seine erste und einzige Pfarrstelle eingeführt. Keine leichte Aufgabe wurde zwar dem jungen Priester dort gestellt. Zu dem 550 Meter hoch gelegenen Pfarrdorf gehörten damals in einem Umkreis von einer halben Wegstunde und mehr die Filialen Ahe und Engelgau, sowie die späteren Pfarreien Nettersheim und Pesch. Im letztern waren wohl zwei sogenannte von der Ortsgemeinde selbst bestellte Frühmesser, welche sich der Pfarrkirche gegenüber ziemlich selbständig gerierten, aber sich anscheinend seelsorglich nur durch Messelesen betätigten – rechte „Missetäter“!

Auch davon abgesehen, scheint die Pfarre beim Amtsantritt des neuen Pfarrers in ziemlich verwahrlostem Zustand gewesen zu sein. Er schreibt: „Zu dieser Zeit war sie nicht genügend unterrichtet in Sachen des Glaubens und der Sitten.“ Und wieder: „Eine solche Unwissenheit und Unkenntnis im Lesen und Schreiben hatte sich eingeschlichen, daß es nicht möglich war, jemand zu finden, der fähig gewesen wäre und bereit, die so notwendigen Aemter in Schule und Kirche zu übernehmen.“ Es wird dieses verständlich, wenn wir erfahren, daß der Vorvorgänger bis zu seinem 80. Lebensjahr die Pfarre versehen hatte, bis ihm dann 1669 ein Stellvertreter zur Seite gegeben wurde. Ueber diesen unmittelbaren Vorgänger Pfarrer Pfleumers geht aber aus den Generalvikariatsakten hervor, daß er sich eines schweren Vergehens, das zum großen Aergernis gereichte, schuldig gemacht hatte und daß erst nach jahrelanger Buße und erfolgter Lebensbesserung die gegen ihn ergangenen Dekrete aufgehoben wurden.

Die Reform seiner Pfarre begann Pfleumer mit der Erneuerung der Katechese und der Einführung einer allabendlichen Rosenkranzandacht. Zu seiner Freude konnte er berichten: „Es ist wunderbar, mit welchem Eifer, mit welcher Beständigkeit und Häufigkeit von Anfang an die Pfarrangehörigen von Zingsheim und Gaw zur Christenlehre zusammenströmten – und zur Rosenkranzandacht mit gleicher Liebe von beiden Seiten.“ Wir werden uns vielleicht weniger darüber wundern, wenn wir erfahren, wie volkstümlich nahe und ortsverbunden dieser Eifelpfarrer zu den Seinen zu sprechen wußte.

Eine originelle Probe hat er uns hinterlassen in dem Neujahrsgeschenk, das er zu Beginn 1710 von der Kanzel aus einer jeden Ortschaft der Pfarre in einem für sie passenden Spruch der Heiligen Schrift gemacht hat. Den Zingsheimern sagte er bei dieser Gelegenheit, den Ortsnamen als Zins- oder Zollhaus erklärend, sie müßten gute Zöllner sein, da Gottes Gnade sie an einen Ort gestellt hätte, wo reiche Kaufleute durchkämen, die ihnen Gelegenheit zu geistlichem Gewinn gäben; den sollten sie sich nicht entgehen lassen, um sich damit Monat für Monat aus der Schuldknechtschaft bei Gott loszukaufen. Darum widme er ihnen einen Spruch aus dem Buche Sirach 14,14: „Laß dich nicht um einen Tag der Gnade bringen und der kleinste Teil der guten Gabe entgehe dir nicht“. Den Namen Pesch etymologisch richtig vom lateinischen pascua ableitend, sagte er diesen: „Ja Euer Ort kann wirklich eine anmutige und fruchtbare Weide werden, aber ihr müßt dafür sorgen, daß er vom Berge (von der Pfarrkirche) her bewässert wird. Vier Paradiesesströme gehen von da aus, 4 Dörfer zu befruchten, ohne diese würde er unfruchtbar sein, wie der Berg Gelboe. Eifrig müßte ein jeder zur Christenlehre, zur Predigt und Pfarrmesse kommen, dann könne er sprechen: Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir mangeln, auf fruchtbare Weide hat er mich geführt.“ (Psalm 22). – Gaw, heute Engelgau, erhält einen besonderen Lobspruch: ein Gawer Mann sei ein gauer Mann – gau mundartlich = schnell, munter – Die Gawer seien von Anfang an flink zu allen Uebungen der Frömmigkeit gekommen und hätten darin mit den Zingsheimern gewetteifert. So gelte ihnen das Wort der Sprüche, 12. Kapitel: „Hast Du den behenden Mann gesehen? Vor Königen wird er stehen und nicht unter den Gemeinen“. – Zu Zingsheim gehörte endlich noch – Nettersheim war schon abgetrennt – der alte Rittersitz Ahe, im 12. Jahrhundert geschrieben Ay und Ae, von dem heute nur mehr die einsame Feldkapelle zum hl. Servatius steht. Zu der Zeit war er noch ein Hofgut, mit dem ein jährlicher Viehmarkt verbunden war. Der villa Aha gibt nach Pfarrer Pfleumer der Prophet Jeremias ihren Spruch: „A A A, ich kann nicht sprechen, ich bin ja noch ein Knabe.“ Ja, es ist wahr: Du kannst nicht sprechen über das, was zur Christenlehre gehört, wegen der Abwesenheit Deiner Viehwärter, der Menge der Geschäfte und des Viehhandels. Aber so spricht Gott zum Propheten: „Wohin ich Dich schicke, wirst Du gehen und tun, was immer ich Dir auftrage, denn ich bin bei Dir“. Ja Gott ist mit Dir von der Kapelle aus, die der hl. Servatius beschützt, und du wirst gehen – wohin? Wo Gott dich hinschickt, zur Pfarrkirche, zur Christenlehre. „So habe ich“, schließt treuherzig der Bericht „ihrer wie ein Patt seiner vier Gödden gedacht und ihnen auf das neue Jahr gebunden ein schönes Jesus Kindlein mit einem Lied, dem eingeborenen Gottessohn beim hl. Opfer dargebracht, daß ein jeglicher seinen Spruch benutzen möge“.

Auch des darniedergelegten Schulunterrichts nahm sich der Pfarrer gleich im ersten Jahre an. Für dessen Erteilung gewann er eine tüchtige Kraft, den bereits genannten Reiner Hasert aus Eix, der auch im Choralgesang die Jugend heranbildete und gleichzeitig nach damaliger Sitte den Küsterdienst übernahm. Freilich mußte der Pastor wegen des gänzlich unzureichenden Gehaltes Wohnung und Unterhalt im Pfarrhaus selber stellen. Seine Bemühungen, die Gemeinde wieder zur Entrichtung der üblichen Küstergebühren zu bringen, blieben nicht ohne Erfolg. War bis dahin die Wegzehrung den auswärtigen Kranken ohne das vorgeschriebene Ehrengeleite mit Leuchte und Glöckchen gebracht worden, so verpflichtete sich nunmehr die Gemeine Engelgau jährlich dem Küster dafür ein Malter Speltz auszuwerfen.





4. Erfolge und Hindernisse; Abzweigung von Nettersheim und Pfarrerrichtung daselbst

Nicht so vom äußeren Erfolg begleitet waren die von heiligem Reformeifer erfüllten Bestrebungen des jungen Pfarrers in den beiden Filialen Nettersheim und Pesch. Hierüber berichtet er: „Im Monat Juli um die Oktav Johannes des Täufers habe ich mir in Nettersheim als Ortspfarrer eine große Sorge aufgeladen, welche meine Vorgänger seit langer Zeit ganz dem dortigen Pfründeninhaber überlassen hatten zum nicht geringen Schaden der Pfarre und ihrer Gerechtsamen, indem die Bewohner zum Glauben verleitet wurden, sie hätten wenig mit dem Pfarrer und der Pfarrkirche zu tun. Diese Ansicht wurde vor allem dadurch gefördert, daß die beiden Primissare die Frühmesse zur Zeit des Hauptpfarrgottesdienstes zu halten pflegten. Zur Beseitigung dieses Hindernisses erwirkte Pfarrer Pfleumer unter dem 8. Juli 1700 ein Dekret des Landdechanten und Geistl. Commissarius Cremerius von Hillesheim folgenden Inhalts: „Weilen vermög christkatholischer Kirchsatzung die Pfarrgenossen Son- und Feyertag in jeden Pfarrkirchen Meß und Predig und christliche Lehr anzuhören und sich einzufinden verpflicht sind, obwoll auch die Dorfschaften Nettersheim und Pesch ihre eigene vicarios haben son- und Feyrtags Meß zu hören; deswegen gemelte Dorfschaften von Pastorialdiensten nit zu entschuldigen noch zu absolvieren sein.“ Aber erst auf ein weiteres Dekret vom 25. August, in welchem vom Dechanten den beiden Vikaren, „weilen unserm vorigen Bescheid schier gerad zuwidder und in contemptum fortgefahren“, die Strafe der Amtsenthebung angedroht wurde, geschahen auf beiden Orten die hl. Messen morgens früh. „Seind dannoch die Einwöhner nachlässig zu den Parochialdiensten“ schließt der Pfarrer diesen Bericht. Um deren Seelen zu gewinnen, beginnt nun erneut ein heißes Ringen des mit seiner Verantwortung es überaus ernst nehmenden Hirten. Wie der barmherzige Samaritan besucht er und predigt in den Filialen, freut sich über jeden kleinen Erfolg, so als er in der Oktav des Schutzengelfestes in Nettersheim gepredigt und nachher ungefähr 16 bei der Pfarrmesse erschienen, „mit sämbtlicher Verwunderung.“ Ja, als zu Allerheiligen das 40stündige Gebet in der Pfarrkirche zum ersten Mal mit Einteilung der Stunden auf die verschiedenen Ortschaften stattfindet und auch die Nettersheimer erscheinen, jubelt er auf: „in diesen Tagen werden die Gemüter viel leitsamer.“ Im nämlichen Monat gelingt ihm denn auch die Einführung des abendlichen Rosenkranzes mit den anschließenden geistlichen Uebungen in Nettersheim, dann auch in Pesch und Ahe. Er hatte aber zu früh gejubelt. Als er zu Weihnachten die Austeilung der hl. Kommunion in der Kapelle zu Nettersheim verbot, kamen zwar Kinder und auch viele Erwachsene zur Pfarrkirche, viele aber wurden rebellisch, zumal als dann auch die Aufbewahrung der hl. Eucharistie in der Kapelle untersagt wurde, weil die bezüglichen kirchlichen Vorschriften nicht genügend beachtet wurden. Heißt es ja noch in einem Bericht vom Jahre 1737, als Nettersheim bereits lange selbständige Pfarre geworden war: „Eine Lampe hängt zwar auf dem Chore vor dem Hauptaltar, brennt jedoch nicht immer, nur wenn Oel aus dem Opfer der Gläubigen vorhanden ist.“ Der im Kirchenrecht wohl bewanderte Pfarrer rechtfertigte sein Vorgehen mit einer Kongregationsentscheidung und beruft sich u. a. auf den Kanonisten Harlet im Enchiridion Pastorum, wo dieser schreibt: „Es ist ein schimpflicher Irrtum (turpiter hallucinantur), wenn einige Pfarrer in abgelegenen Kapellen Tabernakel zur Aufbewahrung der hl. Eucharistie errichten. Auf eine bezügliche Anfrage antwortet der dem seeleneifrigen Pfarrer persönlich sehr gewogene und seine Reformbestrebungen nach Möglichkeit fördernde Generalvikar W. de Veyder unter dem 7. Juli 1701: „Betreffs der mir mitgeteilten Angelegenheit halte ich es für dienlich, daß Ew. Wohlerwürden jene Menschen durch Freundlichkeit gewinnt oder langsam vorgeht. Auf ihr Ansuchen schreibt mir der Kurfürst von der Pfalz und bittet um Abtrennung. Suchen Sie inzwischen die Verehrung des Allerheiligsten Sakramentes und die Christenlehre zu pflegen. Ihr ergebener Diener (officiosissimus servus) W. de Veyder.“ Es zeugt von der lautern und selbstlosen Gesinnung des Pfarrers, wenn er diesem Gedanken einer Abtrennung von Anfang an sich nicht widersetzt, sondern ihn als einen Ausweg aus der schwierigen Situation aufgreift, indem er schreibt: „Unter dieser Hoffnung einer Loslösung, wenn es den Obern gefällt, von mir angelockt, lassen sie sich anleiten und es folgt fast bei allen eine Wendung, den Schultheißen vielleicht allein ausgenommen (lactati inducuntur motusque facti sunt). Gegen Ende des Jahres findet sich die Eintragung: „Ich erhielt ein gar sehr wirksames Dekret vom Generalvikariat in Bezug auf den Besuch der Christenlehre und des Pfarrgottesdienstes durch die Angehörigen aus Pesch und Nettersheim, welches auch von dem Amtsverwalter Aldenkirchen aus Münstereifel bestätigt ist.“

Im Dezember 1702 muß er gleichwohl den Primissar in Pesch im Auftrag des Generalvikars wieder ersuchen, sich an seine Instruktion zu halten und die Messe so früh zu halten, daß die Leute nicht von Pfarrgottesdienst, Katechese und Predigt abgehalten würden, andernfalls die Strafe des Interdiktes erfolgen würde. An dessen Stelle erhielt dann Pesch im folgenden Jahre in Josef Calenberg einen anderen Frühmesser, der vom Pastor als ein eifriger Katechet gerühmt wird. Auch in Nettersheim kam es zu Ostern 1703 nochmals zu einer scharfen Ahndung derer, die die österliche Kommunion nicht dem Kirchengebot entsprechend in der Pfarrkirche empfangen würden. Sie sollten im Leben von dem Empfang der Sakramente und im Tode vom kirchlichen Begräbnis ausgeschlossen werden. Doch fügt der Generalvikar in einem persönlichen Schreiben an den Pfarrer bei, der Sinn des Dekretes sei, die Widersetzlichen sollten liebevoll zur Beobachtung des Kirchengebotes gebracht werden, die Ausführung des Dekretes solle jedoch nur im äußersten Notfall erfolgen. „Auf diese Erklärung hin stellen sich die Widerspänstigen ein, jedoch nicht alle.“

So drängte denn die Angelegenheit zu einer Entscheidung. Diese wurde wesentlich dadurch erleichtert, daß Abt und Konvent des Klosters Steinfeld sich zur Einverleibung von Nettersheim als besonderem Pfarrsprengel unter der Verwaltung eines Prämonstratenserpaters und Ergänzung der fehlenden Dotation aus Mitteln des Klosters bereit erklärten. In diesem Sinne wurde denn Februar 1704 in einer gemeinsamen Eingabe von Dorf und Kloster an die Erzbischöfliche Behörde der formelle Antrag auf Abzweigung des Dorfes Nettersheim zur Errichtung einer eigenen Pfarre daselbst gestellt. Dem wurde dann auch am 2. April 1705 Folge gegeben, nachdem die Angelegenheit vorher durch einen erzbischöflichen Kommissar an Ort und Stelle geprüft und das Gutachten des Pastors eingeholt worden war. Hierüber heißt es in dem Berichte, derselbe habe auf die Frage, ob er etwas einzuwenden habe, erwidert, er sei einverstanden und der Meinung, daß die Trennung dem Seelenheil der Gläubigen zugute kommen werde 3). Näheres erfahren wir darüber aus den Aufzeichnungen von Pfarrer Pfleumer selber. Dort heißt es: „Der Graf von Blankenheim als Patron der Kirche, von mir in Kenntnis gesetzt, befiehlt gegen die Abtrennung Einspruch zu erheben, und will Berufung einlegen. Ich schicke den Wortlaut seines Briefes an das Kölner Generalvikariat und betone die Frage der Pfarrrenten in Nettersheim.“ Seinen persönlichen Standpunkt rechtfertigte er seinen Nachfolgern gegenüber in einem Nota bene: „Ich bin nicht sehr gegen die Abtrennung gewesen, wenn dieselbe mit Beibehaltung der Einkünfte der Pfarrgemeinde erfolgte. Zunächst wegen der übergroßen Sorge, sodann weil all die vergeblichen Versuche durch behördliche Verordnungen und außerordentliche Dienste, Unterweisungen, Ermahnungen den Widerstand vieler, besonders der Angesehenern, nicht zu brechen vermochten, endlich weil ich urteilte, daß so besser und dauerhafter für die Ehre Gottes und das Seelenheil gesorgt sei. Nichtdestoweniger habe ich auch alle Beschwernisse der Pfarre und der Amtsnachfolger wie auch die von der Gemeinde angegebenen Einzelheiten der Veranlassung wahrheitsgetreu dargelegt, und mich dem reifern Urteil der Obern unterworfen. – Unterdessen erhebt Graf Franz Georg beständig Einspruch. Gott möge es fügen nach seinem heiligsten Willen!“

Aber auch die Appellation des Grafen an den päpstlichen Nuntius im Monat Mai konnte die Trennung nicht mehr rückgängig machen. Es blieb nur die Frage der Entschädigung der Pfarrkirche zu regeln. Es handelte sich dabei um eine Rente von 10 Malter Hafer, die wohl ursprünglich dem Pfarrer zugestanden hatte, aber seit Jahren bereits von dem Frühmesser benutzt worden war. Da aber ein authentischer Beweis nicht beigebracht werden konnte, wurde vergleichsweise dem Pfarrer eine Entschädigung von jährlich einem Malter Hafer und einem Malter Spelz und der Kirche zur Ablösung der Baulast jährlich ein halb Malter Hafer zugebilligt. Als jedoch Pastor Pfleumer 1707 die Früchte einfordern wollte, weigerten sich die Nettersheimer: sie hätten nicht zugesagt, sodaß schließlich auch dafür das Kloster Steinfeld eintrat. Diesen bewegten Abschnitt in der Pastoration von Matthias Pfleumer abschließend, werden wir unbedingt urteilen müssen, daß die Sorge um die Seelen die erste und letzte Richtschnur seines Handels geblieben ist. Was sein Seeleneifer auf dem zuerst eingeschlagenen Wege weder in Güte noch durch Strenge erreichen konnte, das wurde durch seine selbstlose Nachgiebigkeit dank auch der interessierten Anteilnahme Steinfelds besser und dauerhafter erreicht durch die Errichtung der selbständigen Pfarrei. Das persönliche Verhältnis Pfleumers zu den Nettersheimer Geistlichen scheint ein ungetrübtes geblieben zu sein. Hat er doch den späteren Pfarrer mit zu seinem Testamentsvollstrecker bestellt.





5. Reform der Bruderschaft von der christlichen Lehre in der Bruderschaft von Jesus, Maria, Josef

Unterdessen war als Frucht des Reformeifers von Pfarrer Pfleumer ein Werk herangereift, das von Bedeutung weit über die Grenzen seiner Pfarrei hinaus werden sollte. Wir haben gehört, daß er seine Reformarbeit mit der Betonung der Katechese und der Einführung der allabendlichen Rosenkranzandacht begann, die alsbald großen Anklang in der Pfarre gefunden hatten. Es handelte sich dabei allerdings nicht um einfaches Abbeten des Rosenkranzes, Pfleumer spricht ausdrücklich von der Andacht mit den Geheimnissen und den andern Akten der Frömmigkeit – später kam auch „zur Bequemlichkeit und Unterweisung der Gläubigen eine öffentliche Gewissenserforschung“ hinzu, die dann auch in Gaw gewünscht und gehalten wurde. Als nun der Jesuitenpater Leonhard Offermanns auf einer Missionsreise Zingsheim besuchte und der Rosenkranzandacht anwohnte, fand er manches nachahmenswert, so auch das (von Nakatenus zuerst 1677 gedruckte) Lied: O wol zusammen – beygefühte Nahmen – Jesus, Maria, Joseph ...“ Bei dieser Gelegenheit wurden die ersten Gedanken und Grundsätze für ein neues, später in Druck gegebenes Direktorium der Bruderschaft von der christlichen Lehre festgelegt. Nach demselben führte bevollmächtigt von P. Offermanns am Maria-Lichtmeßtage 1701 Pfleumer die Bruderschaft unter dem Titel „Jesus! Maria! Josef!“ wohl als erste dieses Namens in Zingsheim ein. Die von den Päpsten der Reform begründete, von den Kölner Erzbischöfen Ferdinand II. und Maximilian Heinrich empfohlene Bruderschaft war durch den Jesuitenpater Philipp Scouville im Luxemburgischen, Trierischen und Kölnischen bereits weithin eingeführt worden unter dem Namen Jesus und Maria und unter Zugrundelegung des von ihm verfaßten Handbüchleins. Die Aenderung bestand nun nicht nur in der Beifügung des Names des hl. Josef, sondern auch in einer Angleichung an die damals auch empfohlene und verbreitete Todesangst Christi-Bruderschaft 4).

Als Pater Scouville von der Aenderung seiner Methode erfuhr, lehnte er sie zunächst ab als eine Neuerung, die Verwirrung stiften würde. Pfleumer, voll tiefer Verehrung für den hochverdienten apostolischen Mann, der „obwohl von Alter, Arbeit und Erduldung der größten Kälte erschöpft, dennoch im Beichthören unermüdlich und in Ermahnen unverdrossen“ war, lud ihn zu einer gemeinsamen Besprechung mit P. Offermanns ein. Von dem Wunsche geleitet, die neue Methode persönlich kennen zu lernen, folgte P. Scouville gerne der Einladung und traf sich, begleitet von einem socius magister, am Vorabend des 6. August 1701 im Pfarrhaus mit dem ihm bis dahin unbekannten P. Offermanns, der auch in Begleitung eines Jülich-Bergischen Missionars, P. Peter Stamper S. J., gekommen war. Am folgenden Tage fand dann die Bruderschafts-Versammlung statt, bei der unter P. Scouvilles Augen P. Stamper die Predigt, P. Offermanns die Christenlehre, Pastor Pfleumer die geistlichen Uebungen hielt. Es habe, berichtet letzterer, demselben so gefallen, besonders die eingelegten Lieder, daß er sich einverstanden erklärt hätte, daß dort, wo die seine nicht bestände, die neue Art eingeführt werde. Diese von Pfarrer Pfleumer damals inaugurierte Reform der alten Bruderschaft von der christlichen Lehre, hat sich denn auch in der Folge unter dem neuen Namen der Bruderschaft von Jesus, Maria, Josef in der Erzdiözese Köln durchgesetzt 5). Tief eingewurzelt im katholischen Volke und im Diözesangebetbuch bis zur Herausgabe des neuen vom Jahre 1930 verankert, hat sie länger als zweihundert Jahre ihre segensreiche Aufgabe erfüllt, bis sie mehr und mehr von den religiösen Standesvereinen und Kongregationen abgelöst wurde.

Es waren insbesondere für Zingsheim gnadenvolle Tage gewesen. Der Pfarrer schreibt darüber: „Die Pfarre haben diese vier Männer der Societät die zwei Tage hindurch durch ihre Lehre und Beispiel und durch ihre Teilnahme an allen Uebungen der Frömmigkeit speziell dem abendlichen Rosenkranz sehr erbaut. Sie nahmen mit mir auf sich klugen und heiligen Eifer, die rauhe Erprobung einer ärmlichen Kleidung und eines Strohlagers unter Verschmähung aller Weichlichkeit. Unter anderem, was der Aufzeichnung wert wäre, kann ich nicht umhin zu meiner und meiner Nachfolger Nacheiferung zu bemerken, daß Pater Scouville stets ein Deo gratias im Munde führte. Als ich, vertrauter mit ihm geworden, ihn bei der Heimkehr vom Rosenkranz wegen der Beschwerden im Gehen bedauerte, sagte er: „Lieber will ich so im Dienste Gottes sterben, als mich der Ruhe hingeben.“ Ebenso, als ich die Stunden zählte, die er im Beichtstuhl auch oft ohne Beichtende, zugebracht hatte, sagte er: „Der Beichtstuhl ist mir der liebste Platz.“ Ein paar Monate später erfolgte sein Tod. Es war wohl seine letzte Missionsreise gewesen. Von dieser nach Luxemburg zurückgekehrt, ist P. Scouville daselbst am 17. November 1701, gerade 79 Jahre alt, im Rufe der Heiligkeit gestorben.

Die erste Christenlehrbruderschaft von Jesus, Maria, Josef in der Kölner Erzdiözese blühte rasch empor dank der eifrigen Förderung ihres Begründers. Mit ihrer Unterstützung konnte er bereits am 16. Februar einen Altar zu Ehren des hl. Josef errichten. Am 20. Juni des folgenden Jahre 1703 erwirkte er ein apostolisches Breve von Rom, wodurch der Hauptaltar für die im Herrn verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft privilegiert wurde, das er persönlich nach Köln dem Generalvikar des Reux zur Approbation überbrachte.





6. „All meine Sorge wird das Allerheiligste Sakrament sein“ - Beseitigung von Mißständen

In der Bruderschaft sollte er aber in Zukunft auch tatkräftige Hülfe in der Erneuerung der Ausstattung der Pfarrkirche finden bei der Beschaffung der liturgischen Gewänder und Bücher, einer neuen Monstranz, eines Traghimmels und eines Ziboriums. Pfarrer Pfleumer bekannte sich zu dem Grundsatz des Jesuitenpaters Thomas Sanchez: Omnis mea cura erit Venerabile Sacramentum – alle meine Sorg wird dahin ziehlen, damit dem Hochwürdigen Gut Ehr bewiesen werde.“ Wir hörten bereits, wie er Sorge getragen hatte, um die würdige Abhaltung des 40stündigen Gebetes und die Begleitung des hl. Sakramentes auf den Versehgängen. Ein wunder Punkt war ferner die Unterhaltung des ewigen Lichtes in den damaligen Notzeiten nicht nur in den Nebenkirchen, worüber er beim Generalvikar Klage geführt hatte, sondern auch in den Hauptkirchen. Pastor Pfleumer wußte in origineller Weise Abhilfe zu schaffen. Am Feste des hl. Apostels Matthias, seinem Namensfeste, und den folgenden Tagen wurde das vierzigstündige Gebet gehalten. In einer Ansprache hatte er den Apostel mit Nehemias verglichen, der einst den Israeliten das wunderbare Feuer verschaffte. So möge denn auch St. Matthias für das Oel zur Gotteslampe sorgen. Der Pfarrer hatte sich in seinen Pfarrkindern nicht getäuscht, das ganze Jahr konnte das ewige Licht aus den Opfergaben unterhalten werden, und im folgenden Jahre konnte die Gemeinde am St. Matthiastage bei der Feier des vierzigstündigen Gebetes wie einst die Juden zur Makkabäerzeit das Jahresfest des hl. Feuers begehen.

Bereits Ende 1702 hatte er die Erlaubnis erbeten und erlangt, alle Donnerstage die Segensmesse vom Allerheiligsten Sakramente, verbunden mit Aussetzung, zu halten. Anfang 1706 beginnt auch die öffentliche Andacht zum Herzen Jesu aufzublühen. Der Pfarrer stellte das Bild des göttlichen Herzens auf und verteilte Heftchen zur Abbitte der Verunehrungen, die dem Herzen Jesu im heiligsten Sakramente zuteil werden. Zuerst kamen die Schulknaben gleich Engeln, die ihm dienten. (Evg. Matth. 4.) Im nämlichen Jahre notiert der Pastor: „Die sakramentale Andacht in der ganzen Fronleichnamsoktav morgens um ½ 5 Uhr! Und abends um ½ 8 Uhr nimmt beträchtlich zu, indem auch die Pescher und besonders die von Gau häufig herbeieilen.“

Allmählich sieht der sich selbst aufopfernde Seelsorger die Früchte seiner unermüdlichen Tätigkeit reifen. Neujahr 1707 führt er das gemeinsame Morgengebet in der Pfarrkirche ein, auf das zur Bequemlichkeit der Pfarrkinder beim ersten Morgengrauen das Meßopfer folgt. Auch fromme Seelen aus Engelgau beteiligten sich, aber bereits im Monat März muß er die Morgenandacht auch in der dortigen Kapelle einrichten mit großer Beteiligung und Nutzen des Volkes. Ja, selbst die Pfarrangehörigen von Pesch, die dieselbe in der Fronleichnamsoktav in Zingsheim kennen gelernt hatten, kommen aus sich und bitten um dieselbe. Bis dahin hatte Pfleumer noch gezögert, aus Besorgnis, die Andacht möchte dort nicht gut besucht werden. So geht er denn auch mit sichtlicher Herzensfreude in aller Frühe nach Pesch, hält eine Ansprache und feiert das hl. Opfer zum Danke und zur Erflehung der Gnade der Beharrlichkeit. Die folgenden Tage sehen ihn denn wieder auf dem Wege dahin, um das gemeinsame Gebet einzuüben. „Sagen doch verständige und fromme Pfarrangehörige, sie hielten diese Andacht für eine der größten Gnaden, die Gott in seiner Güte der Pfarrei beschert habe.“ „Möge“, so fährt Pfleumer fort, §der dreieinige große und gute Gott die Herzen der Bauern durch diese heilsame Gebetsweise bewegen, daß sie zuerst das Reich Gottes suchen und mit ganzem Herzen daran morgens in der Frühe denken und ihre harten Arbeiten und Kümmernisse für dasselbe aufopfern und weihen.“ Als dann Morgen- und Abendandacht in anderen Pfarreien, wie in Nettersheim, verlangt wurden, sah sich ihr Verfasser veranlaßt, dieselbe mit einer geistlichen Unterweisung für jeden Tag unter dem Titel „Kleine doch genugsame Bibliothek“ in Druck herauszugeben im September 1708. In kurzer Zeit waren 500 Exemplare vergriffen. Eine Erweiterung dürfte die bei Hartzheim genannte, am 18. August 1711 approbierte „Kleine Dorff Bibliotheca“ sein, die nach seinem Tode 1721 in Köln gedruckt wurde. Ob die testamentarische Bestimmung: „Meine gedruckten Bücher sollen zu Ehren Gottes überall umsonst ausgeteilt werden,“ sich auf andere von ihm verfaßte Schriften bezieht, ist wohl möglich; sehr zu bedauern ist jedenfalls, daß anscheinend keine der jedenfalls charakteristischen Druckschriften auf uns gekommen zu sein scheint.

Mit nicht geringerem Eifer wie um die Hebung der Frömmigkeit und die Förderung des Schulwesens war Pfarrer Pfleumer im Interesse der Jugenderziehung um die Beseitigung sittlicher Mißstände bemüht. So erwirkte er zwei Verordnungen gegen die an den jährlichen Kirchweihfesten in Pesch und Zingsheim üblichen Ausgelassenheiten. Im Mai 1706 wurde energisch eingeschritten gegen den Mißbrauch der Maifeier und andere nächtliche Ausschreitungen bei der Eiersammlung von Tür zu Tür und der Versteigerung der Bräute. Es war eine alte Klage der Geistlichkeit, so schreibt zum Beispiel der Zülpicher Landdechant Eberhard Bosshammer: „Wenn es nur nicht so schamlos dabei zuginge.“ Auf Veranlassung Pfleumers (me angente) wurden die Uebeltäter durch den Amtmann von der Hardt, de Quentel, dem Zingsheim unterstand, zu der hohen Strafe von zwei Goldgulden und außerdem einem Pfunde Wachs für die Kirche verurteilt. Schuld trugen vor allem einige Männer, welche die Jugend aufgewiegelt hatten, sie solle sich ihr Recht nicht nehmen lassen. Vier von ihnen wurde auf Fürsprache des Pfarrers die Geldstrafe erlassen, jedoch nicht das Pfund Wachs für die Kirche. Die Jüngeren stellten sich und von ihnen wurden drei zur Rute in der Schule verurteilt (ad virgas in scholis damnati). Merkwürdig ist in diesem Zusammenhange ein Missionsbericht aus Zingsheim von 1733, daß dort sich Zeichen der Buße bekundet hätten, welche kaum anderswo beobachtet worden seien. An dem Orte, wo die übermütige Jugend mehrere Jahre getanzt hatte, wurde eine öffentliche Sühneandacht gehalten, damit glaubte man die Schande reichlich abgebüßt (loci infamiam abunde expiatam) 6).





7. Priesterliche Standesreform: eine Priesterbruderschaft in Zingsheim

Wenn Matthias Pfleumer in der „Bibliotheca Coloniensis“ als indefessus et zelosissimus observator congregationum parochialium gerühmt wird, so ist darin einbegriffen auch die von ihm in Zingsheim errichtete, durch erzbischöfliche Genehmigung bestätigte Priesterkongregation. Priesterbruderschaften hat es seit dem hohen Mittelalter gegeben, früher vielfach Kaland von den monatlichen Zusammenkünften an den Kalenden genannt 7). Ueber Ursprung und Zweck spricht sich treffend ein altes Kaland-Statut aus: „Wie die zwölf Apostel zusammenkamen, das Beste der Kirche zu beraten, so kamen auch die Priester, die allein wohnen unter den Laien auf den Dörfern, wo sie keinen Trost hatten von ihresgleichen, einmal im Monat zusammen im Hause eines von ihnen, auf daß sie einander Beichte ablegen und für einander beten möchten.“ Damit verbanden sich im Laufe der Zeit andere Ziele pastoralwissenschaftlicher, karitativer Art, besonders auch Opfer und Gebet für die Verstorbenen. Eine der ältesten Bruderschaften der Erzdiözese Köln ist die von Zülpich, gegründet in den Jahren 1167–1190. Wiederholt im Laufe der Jahrhunderte eingeschlafen und wieder belebt, hatte sie 1686 Reiner Keull, Pfarrer an St. Marien in Zülpich, ein naher Verwandter des Steinfelder Abtes Michael Keull (1693–1732), erneuert als Bruderschaft vom Heiligen Sakramente und U. L. Frau von der Hilfe der Armen Seelen. Die Zahl der Priester soll höchstens 15 betragen. Laien können nach dem Rat der Bruder-Priester sich anschließen. Bruderschaftsversammlungen sind dreimal im Jahre, besonders wird der Verstorbenen gedacht. Wir werden nicht fehlgehen in der Annahme, daß bei den guten Beziehungen, die der Zingsheimer Pfarrer mit dem aus Zülpich stammenden Abte unterhielt, er von da ein Vorbild für die Errichtung einer Priester-Kongregation auch in der hohen Eifel gewonnen hat. Freilich bestanden diese von altersher an den Hauptorten der Dekanate und den Erzpriestersitzen, immerhin hatte Zingsheim durch seine Lage an der Heerstraße gute Verbindungen. Aber seltsam genug bleibt es doch, daß der noch keine 28 Jahre alte neue Pfarrer bereits am Feste Peter und Paul 1701 das kühne Wagnis unternimmt, zur Begründung einer Priester-Bruderschaft nach Zingsheim einzuladen.

Sollte da nicht die Erinnerung an eine grauenvolles Ereignis in Esch, dem Orte seiner ersten Priestertätigkeit, das freilich längere Zeit zurücklag, aber bis heute dort noch nicht vergessen ist, bestimmend nachgewirkt haben? Die Erinnerung nämlich an den im Jahre 1628 daselbst als „Hexenmeister“ verbrannten Pfarrer Peter Hillebrand aus Mürlenbach auf der Kyll 8). Heute noch kann ich den erschütternden Eindruck nicht verwinden, den ich vor zwanzig Jahren hatte, als ich in der Sakristei zu Esch den dort laut Inschrift 9) von ihm angeschafften schönen eichenen Ankleideschrank und das noch im Jahre 1628 durch Beiträge der Pfarrgenossen, wie die Inschrift besagt, von ihm erworbene Ciborium gesehen hatte, und dann auf dem Horkelstein, einer Anhöhe über dem Dorfe an der Stelle der Hinrichtung stand. Hillebrand war von 1611 bis 1613 Pastor von Esch gewesen, dann bis 1621 im nahen Alendorf, kam aber wieder im genannten Jahr nach Esch zurück. Am 25. Juli 1627 sah sich Graf Arnold von Blankenheim, der Patronats- und Territorialherr, bewogen, den Generalvikar Johann Gelenius von Köln zu bitten, er möge noch einmal Nachsicht mit dem Pfarrer Petrus zu Esch haben, da er Besserung versprochen und auch seine Concubine bereits entlassen habe, worauf der Generalvikar unter dem 30. Juli antwortete, daß er wegen des Seelenheils Hillebrands und wegen des schlechten Beispiels, das er gegeben, die Absetzung aussprechen müsse und daß er statt seiner einen Pfarrverwalter senden würde. „Außer diesem aktenmäßigen Delikt“, schreibt Becker in seiner Dekanatsgeschichte weiter, „wird noch heute in den Pfarreien Esch und Alendorf erzählt, Hillebrand habe sich mit Zauberei abgegeben, und man habe ihn mit samt dem Küster auf einem Pferde durch die Luft von Alendorf nach Esch reiten sehen, weshalb er im Jahre 1628 als Hexenmeister verbrannt worden sei. „Letzteres wird auch durch zwei weitere Aktenstücke erhärtet, die Erzbischof Ferdinand in diesem und zwei ähnlichen Fällen in der Pfarreien Wiesbaum und Auwe erlassen hat 10). In beiden wird von trauervollen Fällen (luctuosi casus) gesprochen und Hillebrand als „magus confessus“, als geständiger Zauberer bezeichnet, die zwei andern Pfarrer wurden „supplicio affecti“ hingerichtet. Heute wird man geneigt sein, die damals grassierende Hexenfurcht als Irrwahn und das Geständnis als durch die Folter erpreßt anzusehen. Anlaß zu dem tragischen Ende des Pfarrers von Esch hat jedenfalls sein unsittlicher Lebenswandel gegeben, geht doch aus den Kirchenbüchern in Esch hervor, daß er nicht weniger als drei uneheliche Kinder gezeugt hat. Was aber den Namen und den Fall dieses unglückseligen Priesters unauslöschlich dem Gedächtnis der Nachwelt überliefert hat, war die erzbischöfliche Verordnung, daß wegen seiner verdächtigen Amtsführung (suspectum ministerium) alle seit 18 Jahren, dem Dienstantritt in Esch, und früher, von ihm Getauften, klein und groß, nach vorheriger Unterweisung wegen der Notwendigkeit der Taufe zum ewigen Heile bedingungsweise wiedergetauft werden müßten, womit der Jesuitenpater Heinrich Rheinkopius von Münstereifel direkt durch den Erzbischof beauftragt wurde.

Wenn wir nun bedenken, daß der Onkel Peter des Matthias Pfleumer kaum 30 Jahre nach den geschilderten Ereignissen als Pfarrer nach Esch berufen wurde, dort bis an sein Lebensende gewirkt und seinen Neffen im Priestertum eingeführt hat, dieser jedenfalls noch mit solchen, die einst von Hillebrand getauft, dann wiedergetauft werden mußten, in Berührung gekommen ist, können wir uns leicht vorstellen, wie entscheidend diese Eindrücke auf die Lebensrichtung des jungen Priesters eingewirkt haben, Eindrücke, die immer wieder beim heiligen Opfer sich vertieften, wenn er den Kelch seines Vorgängers in den Händen hielt. Und nun hatte er in der neuen Pfarre wieder einen Vorgänger, der mit den alten strengen Kirchengesetzen über Leben und ehrbaren Wandel der Geistlichkeit in Konflikt geraten war! Wir brauchen uns ja über solche Erscheinungen im katholischen Klerus damaliger Zeit besonders in und nach dem dreißigjährigen Kriege nicht zu wundern, als die protestantische Neuerung weithin durchgedrungen war und der „beweibte“ Pfarrer daher nicht nur salonfähig geworden, sondern auch im Volke weniger anstößig war. Anderseits entflammte sich aber auch damals der Eifer für die echte katholische Reform, genährt insbesondere durch die Kapuziner und Jesuiten, ergriff dann auch die Weltgeistlichen. Erscheinungen wie Hillebrand und Bertrami sind nur der dunkle Hintergrund, auf welchem Seeleneifer und persönliche Heiligkeit von Priestern wie Scouville und Pfleumer um so strahlender aufleuchten, deren Tugendbeispiel dann wieder andere nacheiferten, wie wir eingangs nachwiesen. So konnte denn P. Scouville bei seinem Besuche in Zingsheim dem Pfarrer Glück wünschen zu dem damaligen Zustand der Eifel verglichen mit der Zeit, wo der Missionar seine Tätigkeit begonnen hatte.

Ueber den ersten Versuch seiner Priesterbruderschaft berichtet Pfleumer, daß zu dem feierlichen Gottesdienst mit Prozession außer den Pfarrangehörigen besonders eingeladene Nachbarpfarrer und zwei Kapuzinerpatres erschienen seien. Genannt werden der Pfarrer Peter Lindweiler von Weyer, später in Glehn, Theodor Blasi von Keldenich, Hilger Müsch von Rohr, Christian Leon von Tondorf und der Vikar Nikolaus Bettingen von Nettersheim. Von einer weiteren Versammlung hören wir am 3. Februar 1705. Dort heißt es: „Die fromme Vereinigung der verbündeten Priester hat sich verstärkt im vorigen Jahre durch folgende Pfarrer und Priester: Johannes Hambloch, Kämmerer und Pfarrer zu Blankenheim, Jubilarpriester Hilger Müsch von Rohr, Lambert Bach, Pfarrer von Mülheim, Nikolaus, Pfarrer von Blankenheimerdorf, Christian Junkersdorf, Klosterrektor in Blankenheim, Nikolaus Bettingen, Vikar in Nettersheim, Heinrich Leon, Frühmesser in Untergau, Johannes Molitor, Pfarrer in Weyer, Wilhelm Breysgen, Neupriester aus Scheven“. Auch 1706 kann der Begründer zur halbjährigen Versammlung am Feste des hl. Petrus von einem großen Fortschritt berichten. Die Konferenz halten von da an Jesuiten. Die halbjährige Versammlung im Februar 1707 war wegen des hohen Schnees nur schwach besucht.

Zwei Aufzeichnungen der Chronologia brevis berichten noch von Bruderschafts-Versammlungen in Zingsheim, die eine am Feste des Apostelfürsten 1708, an der die Pfarrer von Schuld, Weyer, Tondorf, Dottel und Nettersheim mit einem großen Andrang des Volkes teilnahmen, die andere am gleichen Tage 1710, zu der neun Priester erschienen. Entweder erscheint das Verzeichnis ein nur gelegentliches oder lückenhaftes zu sein, oder wahrscheinlicher haben die Versammlungen an günstiger gelegenen Orten besonders zur Winterzeit stattgefunden. Vielleicht ist die Bruderschaft überhaupt nach dem Tode Pfleumers, der ihre Seele war, von Zingsheim, wo nicht mehr über sie verlautet, verlegt worden oder wieder eingegangen. Wesentliches für ihre Geschichte besagt eine Notiz vom April 1707: „Die Priester-Kongregation, welche an der hiesigen Pfarrkirche zuerst errichtet und mit Erzbischöflicher Auktorität bestätigt ist, erhielt durch ein privates Schreiben an mich die Bewilligung der Aussetzung des hl. Sakramentes“. Es unterliegt keinem Zweifel, daß auch durch dieses Werk echt priesterlichen Eifer Gottes Ehre und das Heil der Seelen nicht nur in der eigenen Pfarrei, sondern im weiten Umkreis gefördert worden ist. Für Zingsheim selbst konnte sein Pfarrer sowohl für das Jahr 1709 wie auch für 1710 eine stete Zunahme des Sakramentenempfanges buchen.





8. Der Abschluß des Reformwerks: Erneuerung von Pfarrhaus und Kirche. - Früher Tod

Die folgenden Aufzeichnungen über das letzte Wirken des hochverdienten Pfarrers vor seinem frühen Hinscheiden werden wir nicht ohne Ergriffenheit lesen. Versuchen wir sie zu deuten. Schon früher hatte Pfarrer Pfleumer auf seine Kosten ein notwendiges Backhaus mit Zubehör der Pastorat anbauen lassen, hatte im übrigen, wie auch aus dem Verzeichnis seines Mobilars im Testamente hervorgeht, einfach und schlicht gewohnt. „Im Juli 1711“ schreibt er dann aber „lasse ich das obere Haus unter dem Dach bunnen (Bodenbelag machen), item das Zimmer oben der Stuben pliestern und zum Saal ausputzen, mit Fenstern ziehen etc., das Secret machen, alles nit ohne große meine Unkösten, denen Herren Successoren (Amtsnachfolgern) mit zu nötiger und anständiger Verpflegung, umb desto herzlicher und willfähriger ihrem Pfarrdienst abzuwarten. – Item lassen die Küchen besser einrichten, zwei Wendeltreppen machen.“ Ist es nicht, als habe er bereits eine Vorahnung gehabt und will nun vor seinem Tode seinen Nachfolgern noch das sichern, was er selber sich nicht gegönnt hatte, und das alles zum Besten seiner Pfarrkinder!

Von der Sorge des Pfarrers um die Ausstattung des Gotteshauses war schon die Rede. Nachzutragen wäre, abgesehen von anderm, noch die Beschaffung einer großen Glocke durch den Glockengießer Johann Piron von Ahrweiler im Jahre 1707. Und nun stand er vor dem Abschluß seines vielfältigen Wirkens, von dem seine letzte Eintragung berichtet. „In diesem Jahr (1711) im Monat August nehmen wir vor eine namhafte Reparation und Erneuerung unser übel gebawter und verwüster Kirchen“. Wackenroder, der sich in den Kunstdenkmälern des Kreises Schleiden eingehend mit der Pfarrkirche Zingsheim befaßt hat, nennt dieselbe einen „anspruchslosen Bau, der sich bei näherer Betrachtung als recht interessant in seiner baugeschichtlichen Entwicklung erweist.“ Da ihm aber die Beschreibung „der namhaften Reparation und Erneuerung“ von 1711 unbekannt geblieben ist, sollen die Ausführungen des damaligen Bauherren hier wiedergegeben werden: „... lassen zur rechten Seiten abbrechen eine verfallene Hall, allwo der Eingang wahre, daselbsten eine newe Finster einbrechen, nach dieser an selbiger Seiten drei andere gleich dieser einrüsten, brechen durch den Thurn von vorn herin, welcher gewaltsam hart wahre, machen daselbsten den Eingang, rüsten davor auf eine Halle oder Portall, räumen die Erde etliche Fuß tief, schaffen ab ein holzernes Doxal, so von vorn und langs die linke Seit der Kirch sehr mißstellig (? mißhellig) machte. – Bey Ausgang des Thurneß lassen ausbrechen einen gewaltigen Bogen, wardurch zuvorn alle Plätz under dem Thurn unbrauchbahr wahre, jetzt aber mit merklicher Wollanständigkeit der Kirchen ein merkliches Gesichte erworben worden, im Thurn lassen auch einbrechen eine nöthige Finster.“ Demzufolge scheint das südliche Seitenschiff der alten dreischiffigen Pfeilerbasilika, die „verfallene Hall“, nicht erst Ende des 18. Jahrhunderts, wie Wackenroder meint, niedergelegt worden, auch die angeblich 1730 erbaute Vorhalle früher zu datieren sein. Wichtig ist auch die von Wackenroder nicht erwähnte Verlegung des Kircheneinganges an die Front des Turmes.

Wertvoller als die sachliche Seite dieser Baugeschichte erscheint mir der bei der Betrachtung ihrer Ausführung sich ergebende Gewinn für die persönliche Charakterisierung des Bauherrn. Hatte 1602 die Erneuerung des zerfallenen Kirchturms zu Zwistigkeiten zwischen den einzelnen Ortschaften und behördlichen Maßnahmen geführt, so berichtet jetzt der Pastor: „Damit alles lieblich und verdienstlich abginge ohne Murren der Pfarrgenossen bey diesen Kriegstrublen, hab ich also eingerichtet, daß ich das Oppern (vom lateinischen operari aushelfen) und alle andere Beyhelft freygestellt, und nur diejeniche, welche auß Liebe Gotts und seines Haus hierzu angestift würden, lieblich ermahnet, warzu auch durch zwei bis drei Predigten sie angeflammt, ich auch mit Exempel ihnen vorgangen, worauf sich genugsam zu den Oppererwerk anmelden, auch zur Kost für die Arbeiter als Mäurer. Die Kirch giebt den Taglohn. Zur Kost stellten sich ein die Zingsheimer nach Maß des Eifers mehr oder weniger, die Gawer bringen ebenmäßig die Speiß hierhin, die von Pesch nach Gelegenheit und Eifer steuern Dill zu den Thurn, einige thun auch Opperdienst.“

So wurde die Wiederherstellung und Erneuerung des verwüsteten Gotteshauses die Krönung und das Symbol seines gesegneten Wirkens in der Pfarre Zingsheim überhaupt, die in einem Jahrzehnt durch seinen Seelsorgseifer und seine Seelsorgsliebe vollständig umgewandelt wurde. Es war aber auch der glorreiche Abschluß eines noch jungen Priesterlebens, das für sich keine Schonung gekannt hat und bis zum Ende mit dem persönlichen Exempel seinen Pfarrkindern vorangegangen ist.

Ueber die Todesursache verlautet nur, daß er einem schweren Fieber erlegen sei; der Gedanke drängt sich aber auf, daß er seine letzten Kräfte der Vollendung seines Gotteshauses gewidmet hat, getreu dem von ihm vermerkten Grundsatz des heiligmäßigen P. Scouville: „Ich will lieber im Dienste Gottes sterben, als mich der Ruhe hingeben“.





9. Pfarrer Pfleumers Testament

Die tiefsten Einblicke in die Beweggründe seines Handelns gewährt uns das Testament des Verstorbenen, das schönste Denkmal einer wahrhaft apostolischen Gesinnung, dessen Erhaltung wir der Sorge seines würdigen Amtsnachfolgers, des Pfarrers Heinrich Keller aus Awel durch Eintragung in das Kirchenbuch verdanken. Auch hierin hatte Pfleumer aus den Fehlern anderer gelernt. Er berichtet, daß nach dem Tode seines Amtsvorgängers ärgerliche Streitigkeiten entstanden seien, weil dieser kein genügendes Testament hinterlassen habe. Aehnlich sei es bei dem unerwarteten Tode des Pfarrers Montroyal von Schuld ergangen, als dieser von einem Felsvorsprung abgestürzt und wenige Stunden nachher ohne Testament verschieden sei. Daraufhin sei im Landkapitel beschlossen worden, daß jeder Pfarrer bis zur nächsten Sitzung sein Testament fertigstellen solle. Pfarrer Pfleumer scheint sein Testament wiederholt erneuert zu haben. Die letzte Fassung datiert 10 Tage vor seinem Tode. Sein Nachfolger bemerkt dazu: „Ich habe es für geraten erachtet, das Testament dem Kirchenbuch einzuverleiben, weil es Kirche und Pfarrhaus betrifft, aber auch weil es für die Ehre Gottes und das Seelenheil so förderlich ist, daß es vielen Priestern als Vorbild dienen kann“.

Matthias Pfleumers Testament folgt hier im Wortlaut:

Testamentum Matthiae Pfleumer pastoris in Zinxheim 1704 Jesus Maria Joseph Hieronimus Petrus Matthias !

Mein letzter wie auch gegenwärtiger Will ist und soll verbleiben zu leben und zu sterben ein wahrer christkatholischer Diener Jesu unterm Schutz und Schirm Mariae Josephi, Petri, Matthiae und anderer meiner Patronen.

Anbelangend die letzte Disposition meiner Verlassenschaft hab ich zwei Erbgüter, nemblich meine Seel und meinen Leib. Wem bin ich beide mit allem Zugehör mehr schuldig als demjenigen, wovon ich selbige ohn vorgehende Verdiensten bekommen hab, der sie freygebigst erhalten und endlich als das Seinige widderbegehrt, dem gegen mich überschwenglich freygebigsten Gott, Vatter, Sohn und Heiliger Geist !

I. Diesem dann schenke, besser restituiere ich in das liebevolle Hertz Jesu, meine Seel, damit selbige gemäß ihrem Ziell und End lobe und preise sambt allen Auserwöhlten ihren lieben Gott in alle Ewigkeit mit dieser demütigster Abbittung damit, wofern dieselbige nach Maß dero mir besonders erzeigten Wohltaten aus Mangell der Mitwirkung nicht sollt gefunden werden allerdings gezieret, ein solches abstatten mögen die unendlichen Verdiensten Jesu.

II. Meinen Leib widdergebe ich eine Zeitlang seiner Mutter, der Erd, und zwar directe ante altare majus coram Venerabili Sacramento (vor dem Hochaltar gegenüber dem Hochwürdigen Sakramente) zu begraben, bis dahin daß er glorwürdig – wie verhoffe – erstehend, mit seiner Seel Gott loben werde in Ewigkeit.

III. Meinen allzeit in Christo Jesu hertzlich geliebten von Gott meiner zeitlichen Sorg anbefohlenen Pfarrkindern, wie dann imgleichen meinen vielgeliebten Blutsfreunden, Anverwandten, Hausgenossen, Nachbarn vermache ich wenigstens mit einem herzeifrigsten Wunsch eine beständige Lieb zu Jesu, Maria und Joseph, zweitens eine Beharrlichkeit im öftern Gebrauch der hhl. Sakramenten und drittens abendlicher Marianischer Andacht des täglichen Rosenkrantz, selbige versichernd meiner beständiger in einer glückseliger Ewigkeit zu ihrem Heyhll Lieb und Sorgfalt.

IV. Ander zeitliche wenig hinterlassene Mittel nach empfangenem Gebrauch, sollen zu demjenigen End angewendt werden, warzu ich verhoffe, daß selbige im Leben mir dienlich gewesen, nemblich zu größerer Ehre Gottes, warzu ich mit all dem Meinigen einig und allein erschaffen. Und weil ich diesfalls keine füglichern Erben finde, als instituiere ich zu völligen Erben meiner nach abbezahlten Unkösten an meine Obrigkeit, ahn Begräbnis, Exequien, Anniversarium – nach Möglichkeit sparsam, doch priesterlicher Würde gemäß, was ohne Not oder von Priestern oder vielmehr von Freunden drauff gemacht wird, gehet den Armen Seelen ab – überbleibender Verlassenschaft – die patrimonialia (väterliches Erbteil) ausgenommen – meine Pfarrkirch Zingsheim, den Nutzen aber den Armen Seelen des Fegfeuers, welcher soll folgender Gestalt den lieben Döchtern Gottes zukommen mit gleicher Vermehrung der Ehre Gottes und meiner Pfarrgenossen Seelenheyhll.

Hundert Reichsthaler in specie (zu 80 Albus) – welche ich vermeine, daß aus meinen hinderlassenen Gütern saltem in aequivalente (wenigstens gleichwertig) werden überbleiben, sonsten soll was abgeht, aus denen von meinen Herrn Oehmen Petro Pfleumer ererbten patrimonial Gütern zu Bleybur genohmen werden, welche mir von Herrn Oehmen zu Esch legiert – sollen gegeben werden in meine Pfarrkirch zu Zinxheim folgender Gestalt: Die Pension von 70 rth. soll angewendt werden zu Underweisung im Lesen, Schreiben und guten Sitten der armer Jugend zu Zinxheim, wie auch zu einiger Besoldung der Diensten, die ein zeitlicher Offerman anwenden wird zu Donnerstags Meß und abendlichem Rosenkranz; daher obschon kein arme Kinder vorhanden wären, soll dennoch wegen berührter Ursachen dasiges Stipendium custodi zahlt werden. Wobei eine Andachtsübung zum Trost der Armen Seelen, deren fürnemblich, so am nächsten an der Erlösung seindt und am allerverlassensten, begert wird, von der armen Schuljugend auf Anhalten des Lehrmeisters zu verrichten am Abend. Könnten hierzu dienen die in meiner Pfare gewöhnliche 5 Vatter unser und Ave Maria zu Ehren der hl. fünf Wunden und des vergossenen Bluts auf foldende Weiß: Jesu Christe, Du gekreutzigter Heyland, durch die Wund Deines linken Fuß – so fort – und des H. daraus geflossen Blut, bitte erbarme Dich der Seelen, mit beygesetztem Schlußgebetlein: O Jesu, Du süßester u. s. w., auch Erweckung der theologischen Tugenden auf bewußte Weiß: O Gott, mein Herr u. s. w. Würd mir auch lieb sein, wan von denen fähigen armen Schulkindern ein jeglicher eine H. Communion jährlich aufopfern würde mit Applizierung des vollkommenen Ablaß derjeniger Seel aus der Bruderschaft, die Gott am liebsten ist.

Von den übrigen 30 rth. schenke ich die Halbscheid ad 15 rth. der Bruderschaft Jesus, Maria, Joseph mit Fundierung eines anniversarii pro defunctis confratribus et sororibus doctrinae christianae sub titulo Jesu, Mariae, Joseph in quocunque loco defunctis etiam ubi haec fraternitas erecta est s. t. Jesu, Mariae Joseph hac intentione (eines Jahrgedächtnisses für die Brüder und Schwestern von der christlichen Lehre unter dem Titel Jesus, Maria, Joseph, auch wo sonst diese Bruderschaft unter diesem Titel errichtet ist, mögen sie gestorben sein wo immer, in der Meinung) damit durch Fürbitt deren erlösten Seelen gemelter h. Bruderschaft diese Versamblung sambt ihrer halbjährl.- monatl.- und wöchentlichen Uebungen, Anhörung der Christlicher Lehr, öftern Gebrauch der H. Sakramenten u. s. w. in immerwehrender Blühe besonders in dieser Pfarr verharre. – Warzu brüderlich ersuche durch die Liebe Jesu, Mariae, Joseph meine HH. Successoren (Nachfolger) unverdrossenen Fleiß jederzeit anzuwenden, ohn welchen diese Andacht balt würd (v)erwelchen mit unersetzlichem Schaden vieler Seelen. Deus erit merces magna nimis (Gott wird ein überaus großer Lohn sein) ! Diese Hl. Meß wird gelesen pridie S. Francisci Xaveriy; pastori dabuntur 5 blaffardi, custodi 2 (am Tage vor Franz Xaver; dem Pastor werden gegeben 5, dem Küster 2 Blaffert = 20 bezw. 8 Albus).

Die übrige legiere unserer Kirche gegen ein jährliches anniversarium pro mea, parentum, etiam vitrici, sororum, fratris Hilgeri, affinium animabus (ein Jahrgedächtnis für meine Seele sowie die der Eltern, auch des Stiefvaters, meiner Schwestern, des Stiefbruders Hilger, und der mir Verschwägerten 11) und das selbige dieser Fürbitte nicht mehr bedürftig wären pro animabus in linea descendentium jam nominatorum (für die Seelen der Nachkommen der Genannten), soll gehalten werden in die anniversaria obitus mei (am Jahrestag meines Todes).

Weilen hertzlich wünschte, damit die Donnerstags Andacht continuieren mögt, zu solcher Fundation aber keine Mittelen anhanden sind, als hab ich folgende Anordnung gemacht, welche verhoffentlich denen Herrn successoribus nit mißfallen wird: ich legiere denselbigen omnem usumfructum omnium librorum meorum, welche quoad jus dominii domui pastorali (die ganze Nutznießung aller meiner Bücher, welche bezüglich des Eigentumsrechtes dem Pfarrhause) vermache. Desgleichen die Hahl im Herd, Stubenofen, Stuhl, Bänk, Tisch, Schrank, Bettstät maneant domui pastorali, quo alacrius laborent successores (sollen dem Pfarrhaus verbleiben, damit die Nachfolger umso freudiger arbeiten), damit von ihnen die Donnerstagsmeeß die venerabili conformiter acceptae desuper bullae (vom Heiligsten Sakramente entsprechend der darüber erhaltenen Bulle) das Jahr hindurch gelesen werde cum bina benedictione et expositione, reservata sibi libertate applicandi (mit Aussetzung und zweifachem Segen, jedoch freier Applikation). Wan aber wider Verhoffen dieser Vorschlag nit acceptiert wollte werden, sollen die Bücher distrahiert werden und für selbige HH. Meßen gelesen werden pro animabus fidelium defunctorum mea, meorum consanguineorum, benefactorum, quibus specialius obstrictus sum patronis meis, charissimorum, pro quibus vult Deus orari, item animabus eorum, qui unquam in mea familia, servitiisque que domesticis famulatus et ancillatus fuere (für die Seelen der verstorbenen Gläubigen, für meine, meiner Blutsverwandten, Wohltäter, für meine Helfer, denen ich besonders verpflichtet bin, für die mir teuersten Seelen, für die Gott Gebete wünscht, für die Seelen aller, die je in meinem Hause und in meinen Diensten als Knecht oder Magd geweilt haben).

Si DD. exsecuturis aliud videtur, disponant quoad libros germanos dividendo inter cognatos et parochianos, latinos pro sacris legendis sacerdotibus dent in solatium animarum (wenn es den Herrn Testaments-Vollstreckern anders gut scheinen sollte, mögen sie die deutschen Bücher unter die Verwandten und Pfarrangehörigen verteilen, die lateinischen Priestern geben für hl. Messen zum Trost der Armen Seelen).

Wenn nach obig gemelten Fundationen soviel übrig, vermache wegen trew geführter Haushaltung eine junge Kuhe Gertrud Essers, item meiner Nichte Catherina Breyßgens 4 rth., Marien eine Kuhe, Nied (Agnes) Viehmagd, wan in meinen Diensten alsdann befindlich, 2 Malter Spelt, meinem Vetter Huberto Berbour 50 rth. zu seiner Promotion. Item meinen Schwestern oder deren Kindern 5 rth., item Stock Gertruden, Elisabeth und Cathariana, weilen etwas mehr benötiget, jedem 10; warzu wenn keine bahre Mittelen vorhanden, soll die Schuld zu Esch oder sunsten angesucht werden ex patrimonialibus.

Meyne Kleydung, wullen oder linene, sollen den armen Pfarrgenossen umb Gotts willen gegeben werden! – Patrimonialia immobilia an Sand und Land bleiben meinen Schwestern. Denen sehr verarmten debitoribus (Schuldner) sollen die debita (Schulden) gäntzlich oder zum Teil remittiert werden zu Trost der Armen Seelen, sonderlich in der Escher debitis. – Wan weiters Ueberschuß sein würde nach ausgemachten in testamento spezifizierten Legaten, soll es in der Pfarrkirchen angewendt werden zu bestätigen die Schul, abendlichen Rosenkranz, Donnerstagsmeßen ahn seiten des Offermanß utrobiqué (sowohl als Küster wie als Lehrer).

Pro executoribus obigen meinen Willens ersuche und bitte Adm. Rdos Dnos Pastores Joannem in Tondorf et Nechtersheim, item meinem Schwager Christian Breyßgen von Wallenthal und Bruder Hilgerus, welche als Mithelfer meines gottseligen Vorhabens und Patronen dero Armen Seelen auserwöhle. Zu etwelcher Erkantnus ihrer Mühwaltung soll ein jeglicher haben 2 rth. Daneben erteile selbigem weite Gewalt zu disponieren auch wohl anzuordnen, wo und wan es zu meinem vorgesetzten Ziell nützlicher zu sein erkant würde. Will auch, daß dieser letzter Will bestermaaßen kräftig sein soll, auch obschon nicht sonsten gebrauchliche Solemnitäten allerdings nit adhibiert würden.

Also geschehen in museo meo pastorali (Studierzimmer) anno 1707 pridie S. Agatae 4. febr. hora octava vespertina (vor St. Agatentag, 4. Februar abends acht Uhr).

(Sign.) Matthias pfleumer mpp.

Meine getruckten Bücher, sollen zu Ehren Gottes umbsonst überall ausgeteilt werden, einen guten Teil dem missionario S. J. Eiffliaco et aliis.

Also kürtzlich renoviert im Jahr 1712 d. 2. Martii abends zwischen 6 und 7.

(Sign.) Math. Pfleumer P. in Z. mp.

Pfarrer Keller, dem wir die Erhaltung des Testamentes verdanken, hat uns auch einiges über die Ausführung der Testamentsbestimmungen berichtet. Zunächst gibt er eine Aufzeichnung der zur Benutzung der Nachfolger im Pfarrhaus verbleibenden Haussachen, die unverkennbar das Gepräge apostolischer Armut tragen: eine Hahl (Geschirrhaken) am Herd, 1 Stubenofen, 9 Stubenstühl und 3 kleine Hausstühl für das Gesind, 1 Bettstühltgen (Betstühlchen), 1 alte Sattelbank und eine Kannenbank; item 5 Tisch, 2 oval und 1 vierkäntiger und 2 im Haus angehäftet für das Gesind; item 2 Schrank deren eins im Haus eingemauert in die Wand, das andere klein, schier untuglich und halb zerbrochen; item 4 Bettstätt. Die Bücher seind gemäß der vom Erblasser angefügten Klausel nach Herren Exekutoren und meinem Gutbefinden taxiert und denen Priestern für hl. Messen zu lesen distribuiert worden, wohl besser für die fromme Absicht des Herrn Erblassers, da sie nicht so leicht im Pfarrhaus zukünftig hätten aufbewahrt werden können“.

Aus dem Verkauf der Hinterlassenschaft wurde die Stiftung auf 160 rth. gebracht, diese 1726 hypothekarisch angelegt, und sollten die Zinsen von 130 Reichsthaler gegebenenfalls zwischen Schullehrer und Offermann geteilt werden.

Pfarrer Keller hat sich überhaupt als würdigen Nachfolger und Nachahmer seines Vorgängers und Vorbildes erwiesen. Zum Jahresschluß schreibt er: „Ich hatte in diesem Jahre versucht, alles im Stande zu halten, hie und da auftretende Mißbräuche nach dem Beispiel des Verstorbenen (defuncto duce) zu beseitigen, soviel ich vermochte.“ Er gesteht dabei auch, daß er öfter habe erfahren müssen, wie schwer es sei (quantae molis sit), einen einmal angenommenen Brauch zu ändern oder abzulegen.





10. Zeitgeschichtliche Aufzeichnungen Pfleumers

Getreu seinem Programm in der Chronologia brevis alles Wissenswerte aufzuzeichnen, was sich im Pfarrbezirke zugetragen, hat sich Pfarrer Pfleumer nicht auf die kirchlich-seelsorgerischen Belange beschränkt, sondern sich den Dank aller Geschichtsfreunde verdient dadurch, daß er nach Art der Annalisten alter Zeit auch sonstige merkwürdige Begebenheiten in seinem Umkreis aus dem ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts uns überliefert hat. Es war die Zeit des spanischen Erbfolgekrieges, der damals ganz Westeuropa in Bewegung gesetzt hat. Es handelte sich bekanntlich darum zu verhindern, daß nicht das reiche Erbe der spanischen Monarchie in die Hände des ländergierigen Frankreich fallen sollte. Leider hatte der Kölner Kurfürst 1701 in einem zehnjährigen Bündnisvertrag dem französischen König die Waffenplätze des Erzstiftes eingeräumt, sodaß das Kölner und Trierische Land mit französischen Truppen überschwemmt wurde, aus denen die mit den Holländern und Engländern verbündeten Kaiserlichen sie in heißen Kämpfen wieder vertreiben mußten. In einer Eingabe an den Landtag heißt es diesbezüglich „Wir arme Ingesessenen des Dorffs Zeingsheim seind von unserm Amt und Erzstift abgelegen und liegen auf der hohen Landstraßen, so vom Rhein und Moselstrom anrücket, sodann auf Leuthig, Achen, Mastrich und Collen sich verteilt, daß wir vor allem mit Durchmarsch und Feldlager bey Kriegszeiten verderbt und getroffen werden“ 12).

Zingsheim war dabei besonders gefährdet, weil es zum kurkölnischen Amte gehörend Feindes- und zugleich Grenzland war. Hören wir denn die Berichte über „Kriegstrubeln“ von Pfarrer Pfleumer. Unter dem 21. Oktober 1704 berichtet er von einem Scharmützel gallischer und neuburgischer (jülich-kurpfälzischer) Truppen. Jene kamen von Duddelin (Düttling) herunter, diese von Bleybeur herauf und trafen oberhalb Berbuer zusammen. Da die gallische Kohorte zahlreicher war, gab der neuburgische Kapitän den Seinen die Möglichkeit zur Flucht; selber vom Pferde gleitend wurde er in den Ort gelangend gerettet, während seine Truppe, von den Feinden bis Berg verfolgt, Verwundete und 14 Gefangene verlor. Unter dem 24. Oktober: „Die Holländischen Truppen und die übrigen Verbündeten bewegen sich gegen die Mosel um Trarbach zu belagern; die hiesige Gegend in banger Erwartung des Heereszuges bleibt jedoch in Sicherheit wie fast immer in den letzten Jahren. Ein weltlicher Herr hat diese außergewöhnliche Befreiung dem vor wenigen Jahren hierorts besonders in unserer Pfarre eingeführten abendlichen Rosenkranz zugeschrieben, eine fromme Meinung, der unschwer mehr hiesige Landleute zustimmten, da sie sahen, daß sie in diese gewöhnlichen Kriegsunfälle nicht so verwickelt würden wie vorher. – Inzwischen kommen die Gallier in großer Anzahl unter Herrn La Croix von Schönecken herunter verstohlen auf Seitenwegen.“ Weiter 1705: „Gerade auf Christi-Himmelfahrt ziehen zwanzig und einige Tausend Engländer vorbei durch Hergarten, das Schleidener Tal, Vossel, Kall auf Schmiddem mit großem Schaden an den Dörfern und den Früchten. Von da ziehen sie auf Hillesheim. Einige Kirchen, so in Glaad und Ripsdorf werden von nachziehenden marodierenden Truppen ausgeplündert, die Stadt Hillesheim, welche von den Soldaten besetzt war, brannte, ich weiß nicht durch welches Unglück, zusammen.“ Die schlimmste Eintragung erfolgt am 23. Juni 1705: „Von der Mosel kommen durch die Eifel herab alle englischen und holländischen Truppen, an 30 000 Mann in drei Abteilungen, davon eine Abteilung Reiter über Trimborn, eine zweite über Steinfeld, die dritte über Gau und Zinxheim. In Gau, wo sie übernachteten, haben sie die ganze Winterfrucht zertreten und wo sie im Felde ihr Lager aufschlugen, alles Kraut abgemäht oder niedergetrampelt, Häuser der Dächer beraubt. Von Trier bis hierher fanden sie Dörfer und Häuser unbewohnt, wie auch das unsere, da die meisten in Münstereifel Zuflucht suchten, wo auch ich mit meinen Hausgenossen am Feste des Hl. Johannes verweilte. In dieser stürmischen Zeit wurde unsere Pfarrkirche an einem Fenster in der St. Nikolauskapelle erbrochen, nachdem man sich vergebens an der Haupttür versucht hatte, aber da wir durch Nachrichten und den Ruf der räuberischen gottesschänderischen Engländer gewarnt, fast alles Wertvolle weggeschafft hatten, haben sie nur geringen Schaden getan. Ebenso hatten wir, soweit die Kürze der Zeit es gestattete, die Wohnungen geräumt, welche wir dann bei unserer Rückkehr am 26. von den Engländern gründlich geleert fanden. Durch die vervielfältigsten Wege, die sie nahmen, haben sie auch hier nicht leichten Verlust an der Frucht gebracht. Unterdessen hat eine außerordentliche Hungersnot, welche durch die Truppen sich ausbreitete, viele um das Leben gebracht oder zur Abwanderung getrieben, umso mehr, als im Sommer eine große anhaltende Dürre kam. Daß wir nicht vernichtet wurden, war Gottes Erbarmen!“ „In den Tagen vom 24.-26. Juli wurde ein vorgeschriebenes vierzigstündiges Gebet um Erflehung des Friedens gehalten. Am 23. August, einem Sonntag, trifft der Feldoberst La Croix auf dem Rückzug aus dem Kölnischen und Jülischen mit Fähnlein von Fußtruppen und Reiterei in Zingsheim während des Gottesdienstes ein und wohnte selber dem von seinem Kaplan gefeierten Meßopfer bei. Diesesmal wurde kein Schaden zugefügt! Noch einmal, am 3. Juli 1708, wurde die Bevölkerung von Kriegsfurcht beim Vorbeimarsch der kaiserlichen Truppen gepackt. „An diesem Tage stehen wir zitternd vor den vom Hunsrück zum Heer der Verbündeten in Brabant ziehenden Hessen, werden jedoch von der Angst befreit, als wir hören, dieselben seien in Bewegung auf Reimbach“.

Zu Krieg und Hungersnöten gesellen sich in den alten Chroniken stets die Berichte über Seuchen, Unwetter und sonstige Unglücksfälle. Diese fehlen auch nicht in unserer Chronlogia brevis. So breitete sich im September 1704 in der Pfarrei, hauptsächlich in Zingsheim und Nettersheim, eine Art ansteckender Krankheiten, die Dysenterie, wohl Ruhr aus, die fast jeden Tag einen, meist Kinder, mitnahm. Sie wurde der großen Hitze des Sommers zugeschrieben und der überhandnehmenden Fliegenplage. Vielleicht bezieht sich hierauf auch eine spätere Notiz, daß durch die Bemühungen des Pfarrers die in Zingsheim infolge einer Seuche eingegangene Schafherde wieder eingeführt wurde. – „Am 26. Mai 1708, am Tage vor Pfingsten, als wir von der Trierer Wallfahrt zurückkommen, wurden durch ein Hagelwetter an vielen Orten, speziell Bleybeur, Hostell, Blankenheim ... und andern in gewissen Strichen bis zum Rhein die Früchte zu Boden geschlagen und durch Sturmfluten des Regens alles überschwemmt. Wir, die dazwischen lagen, wurden durch Gottes Gnade verschont.“ – „1709 im Monat Januar und Februar erleben wir eine zumahlen ungewöhnliche und kaum erdenkliche Kälte, wovon dann in vielen Ländern Leut und Vieh erfroren, auch die Früchte großen Schaden gelitten, sonderlich allhier die Gerste.“ – „1704 am Feste Allerheiligen, als wir zur Vesper gingen, beobachten wir, wie Zülpich von einer gewaltigen Feuersbrunst ergriffen ist, die wir bis um 11 Uhr nachts sich furchtbar ausbreiten sehen. Durch diesen Brand wurden an 40 Häuser auf der Münstereifelerstraße eingeäschert. Einen weniger schlimmen Verlauf nahm es, als Mitte Juni 1706 ein an Tobsucht (phrenesi quadam furiosa) Leidender in Pesch sein und des Nachbarn Haus anzündete (Vulcano consercrat). Er wurde in Schutzhaft genommen (ergastulo inclusus), wo er am 1. September fromm starb. – Merkwürdig ist in diesem Zusammenhang eine Notiz vom Januar des folgenden Jahres: „Um diese Zeit wird von verschiedenen Einwohnern zu nächtlichen Zeit eine Flamme wie von einer angezündeten Kerze über Feld schweben gesehen; auch ich habe sie gesehen als ich um 5 Uhr nachmittags aus dem Rosenkranz heimkehrte. Nicht weit von der Pastorath verschwand sie sogleich. Es war der 27. Januar. Ob es ein Irrlicht (ignis fatuus), ein Meteor oder sonst etwas war, weiß man nicht.“





Anmerkungen

  1. Historisches Archiv der Stadt Köln: Jesuiten, Literae annuae 1766.

  2. Siehe des Verfassers Schrift: Zwei Förderinnen kath. Jugenderziehung im Eifellande: Mechtild Dahmen 1717–1801 und Elisabeth Dahmen 1720–1799. Mit einer Stammtafel. Im Selbstverlag.

  3. So Paas: Die Errichtung der Pfarre Nettersheim, in: Historisches Archiv des Erzbistums Köln, 1928. Heft I, S. 67 ff. Aehnlich war auch unter Pfarrer Peter Pfleumer 1666 die Errichtung der Pfarre Gladt-Jünkerath unter Abzweigung von der Mutterpfarre Esch erfolgt.

  4. P. Offermanns, S. J., Handbüchlein, Köln 1718. – P. Scouville, Handbüchlein, Trier 1667. Ueber ihn siehe auch Kölner Pastoralblatt 1893, S. 216 und 241.

  5. Die aufschlußreiche Liste der Bruderschaften in der alten Erzdiözese Köln, welche die Inhaltsverzeichnisse der Archivübersichten von Tille-Krudewig bringen, ergibt, daß die wenig zahlreichen in derselben begründeten Jesus- und Maria-Bruderschaften des P. Scouville – unter ihnen auch die zu Bleibuir, dem Geburtsort von Matth. Pfleumer, aus dem Jahre 1675 – sämtlich vor 1700 entstanden sind, die nachfolgenden ungemein zahlreichen Jesus-Maria-Joseph-Bruderschaften alle nach Zingsheim – die erste in Niederehe 1713 – errichtet wurden.

  6. Literae annuae 1733 im Historischen Archiv der Stadt Köln.

  7. Ueber Priesterbruderschaften, insbesondere den Zülpicher Kaland, schrieb P. Heusgen in Hist. Archiv, des Erzbistums Köln 1929, Heft 2, S. 16 ff.

  8. Ueber diesen siehe J. Becker, Geschichte der Pfarreien des Dekanates Blankenheim, Köln 1893, S. 135; ferner B. Duhr, Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge, 2. Band, 2, S. 495.

  9. Die Inschrift des Sakristeischrankes lautet: „Petrus Hildenbrand de Mürlenbach me flieri fecit“. Am Fuße des Ciboriums steht: „Ad majorem Dei gloriam. Hoc opus fieri fecit Petrus Hildenbrand ex collectis sub anno jubiläo parochianorum suorum donis in Esch anno 1628“ (seinem Todesjahr). Vermutlich stammen diese Inschriften von dessen Bruder und Amtsnachfolger dem frommen Hilger Hildebrand, Stifter der Todesangstbruderschaft in Esch (1630) und der Bruderschaft zu Ehren der hl. Magdalena und des hl. Servatius in Feusdorf, der Filiale.

  10. Staatsarchiv Düsseldorf; Münstereifel, Jesuiten 3.

  11. Aachen, Bischöfliches Diözesanarchiv: Gvo Zingsheim 7 I, Blatt 9f., 70 und 141 erwähnt noch in den Jahren 1831, 1868 und 1910 die durch Pfleumers Testament vom 4. Februar 1707 errichteten Stiftungen für Jahrgedächtnisse, den Fasten-Rosenkranz und die Schule.

  12. J. Katzfey, Geschichte der Stadt Münstereifel und der nachbarlichen Ortschaften, Köln 1855 II. Teil 244f.





Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen

Herausgegeben von Archivdirektor Dr. Heinrich Schiffers

  1. Die Familie Schervier und deren Sippen. Von Facharzt Dr. Josef Gerhard Rey. (1936). Ganzleinen, Lexikonformat, 354 Seiten, 52 Abbildungen.

  2. Die deutsche Königskrönung und die Insignien des Richard von Cornwallis. Von Archivdirektor Dr. Heinrich Schiffers. (1936). 175 Seiten, 16 Tafeln mit 33 Bildern.

  3. Das Kästchen „Rühr mich nicht an!“ im Aachener Domschatz. Von Domschatzmeister Msgr. Johannes Crumbach und Handelsoberlehrer Peter Letz. (1937). 47 Seiten, 4 Tafeln.

  4. Die Wallfahrten der Ungarn an den Rhein. Von Dr. Elisabeth Thoemmes. (1937). 118 Seiten, 8 Bilder auf 7 Tafeln.

  5. Aachener Heiligtumsfahrt. Reliquien – Geschichte – Brauchtum. Von Archivdirektor Dr. Heinrich Schiffers. (1937). 215 Seiten.

  6. Die alten Steinkreuze im Aachener Grenzland. Von Dr. Robert Jeuckens. (1938). 71 Seiten, 6 Tafeln mit 22 Bildern.

  7. Das Venndorf Kalterherberg mit dem Kloster Reichenstein. Von Pfarrer Josef Conrads (1938). 293 Seiten, 12 Tafeln mit 29 Bildern.

  8. Geschichte der Pfarre Willich. Von Professor Dr. Peter Opladen. (1952). Etwa 260 Seiten. Befindet sich im Druck.

  9. Hymnen und Gebete des seligen Hermann Josef im lateinischen Originaltext nebst einer deutschen Übersetzung. Von Dr. Josef Brosch. (1950). 45 Seiten, 1 Bild. Preis: kartoniert 2,50 DM.

  10. Karls des Großen Reliquienschatz und die Anfänge der Aachenfahrt. Von Archivdirektor Dr. Heinrich Schiffers. (1951). Kartoniert, 112 Seiten mit 17 Abbildungen. Preis: 5 DM.

  11. Das niederrheinische Hinsbeck. Pfarrgeschichte im Zusammenhang mit den Schicksalen des Ortes. Von Studienrat Dr. Robert Jeuckens. (1951). Kartoniert, 100 Seiten mit 8 Abbildungen. Preis 5 DM.

  12. Die Pfarre Hünshoven im Wandel der Jahrhunderte. Zugleich ein Beitrag zur preußischen Kirchenpolitik und zur Ära des Kölner Erzbischofs Graf Ferdinand August von Spiegel zu Desenberg. Von Archivdirektor Dr. Heinrich Schiffers. (1951). 204 Seiten mit 4 Abbildungen. Preis: kartoniert 7,50 DM.

  13. Stift und Pfarre St. Adalbert in Aachen. Von Dr. Robert Jeuckens. (1951). 101 Seiten mit 11 Abbildungen. Preis: kartoniert 5 DM.

  14. Matthias Pfleumer in Zingsheim, ein reformeifriger Eifelpfarrer) (1700–1712). Von Pfarrer i. R. Nikolaus Reinartz (1952). 40 Seiten. Preis: kartoniert 1,50 DM.






Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs, Aachen, 1952, 14. Band,
Herausgegeben von Archivdirektor Dr. Heinrich Schiffers.


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